Gastbeitrag: Die Vor- und Nachteile des „Bezahlten Spielleitens“

Eure letzte Pen-and-Paper-Hausrunde? Die war… irgendwann letztes Jahr, oder?

In diesem Beitrag beleuchtet Gastautor Paul Seegert die Vor- und Nachteile des „Bezahlten Spielleitens“.

Ihr erinnert euch vielleicht: Ein Samstagabend, Snacks auf dem Tisch, Charakterbögen
verstreut, und alle voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer. Doch dann kam der Alltag
dazwischen: Lisa musste kurzfristig arbeiten, Mathieu war mitten im Umzug, und Lasse… nun ja, der hat’s einfach vergessen. So blieb euer Abenteuerplan und eure Abendplanung unvollendet, während ihr euch fragt, ob ihr jemals wieder alle zusammenbekommt.

Die Realität: Pen-and-Paper-Runden scheitern oft daran, alle Mitspielenden an einen Tisch zu bekommen – und dann bleibt auch noch die Frage, wer die Spielleitung übernimmt. Hier kommt das Konzept des „Bezahlten Spielleitens“, auch bekannt als DM 4 Hire, ins Spiel.

Was ist eigentlich ein „DM 4 Hire“?

Ein/e „DM 4 Hire“ ist eine professionelle Spielleitung, den angeheuert wird, um eine Pen-and-Paper-Runde zu leiten. Die Spielleitung übernimmt die gesamte Spielvorbereitung, stellt die nötigen Materialien wie Regelwerke, Karten und Miniaturen bereit. Wer sich also keine Gedanken um Organisation oder Vorbereitung machen will, kann eine/n DM 4 Hire buchen. Aber lohnt sich das wirklich? Werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile:

Vorteile des „Bezahlten Spielleitens“ / DM 4 Hire

1. Keine Suche mehr nach der perfekten Runde

Eine dynamische Gruppenzusammensetzung macht es möglich, unabhängig von den Terminkalendern eurer „alten Hausrunde“ regelmäßig zu spielen. Egal, ob mit einer festen Gruppe oder wechselnden Mitspielenden – ein/e DM 4 Hire sorgt dafür, dass die Würfel wieder rollen.

2. Professionelle Vorbereitung und Bereitstellung von Assets

Eine bezahlte Spielleitung bringt alles mit oder stellt, was für ein gelungenes Abenteuer nötig ist: Angefangen bei der Story des Abenteuers bis hin zu Maps, VTT, Token, Miniaturen, Regelbüchern, digitalen Tools und vieles mehr. Für viele fehlt im Alltag einfach die Zeit, sich durch Regelwerke zu wühlen, Kampagnen zu planen oder Charaktere für jede Eventualität vorzubereiten. Ein DM 4 Hire nimmt euch diese Arbeit ab und ermöglicht es euch, euch voll aufs Spielen zu konzentrieren.

3. Neue Regelsysteme ausprobieren

Ihr wollt mal etwas anderes als Dungeons & Dragons spielen, habt aber keine Lust, euch stundenlang in neue Regelwerke einzuarbeiten? Ein DM 4 Hire ermöglicht es, neue Systeme und Settings unkompliziert auszuprobieren – vom düsteren Call of Cthulhu bis hin zu futuristischen Abenteuern in Shadowrun.

4. Arbeit der Spielleitung wird nicht nur gewürdigt, sondern entlohnt

Wer schon einmal selbst die Spielleitung übernommen hat, weiß, wie viel Mühe in der Vorbereitung stecken kann. Mit einer oder einemm DM 4 Hire wird diese Arbeit nicht nur gewürdigt, sondern angemessen entlohnt. Das ist nicht nur fair, sondern kann das Hobby langfristig attraktiver machen – auch für angehende Spielleiterinnen und Spielleiter.

Mögliche Nachteile des „Bezahlten Spielleitens“

1. Rollenspiel mit Preisetikett – kann das funktionieren?

Rollenspiel war für viele immer eine Freizeitaktivität „unter Freunden“. Jemanden für die Spielleitung zu bezahlen, kann daher zunächst befremdlich wirken. Es stellt sich die Frage: Kann eine professionelle Spielleitung die gleiche emotionale Verbindung und den gleichen Spaß schaffen wie eine vertraute „Hausrunde“?

2. Steigende Erwartungen durch Bezahlung

Sobald Geld im Spiel ist, steigt auch die Erwartungshaltung: Das Abenteuer soll filmreif sein, der oder die DM immer neutral und fair, und die Charakterentwicklung unvergesslich. Doch selbst eine bezahlte Spielleitung kann keine Garantie auf ein „perfektes“ Spiel geben. Rollenspiel bleibt eine gemeinsame Erfahrung – und die hängt immer auch von den Mitspielenden ab.

3. Für manche bleibt es eine Grundsatzfrage

Am Ende bleibt auch die Frage, ob das Konzept des bezahlten Spielleitens mit der persönlichen Einstellung zum Hobby vereinbar ist. Während einige es als Bereicherung sehen, bleibt es für andere ein Punkt, dem sie skeptisch gegenüber stehen.

Fazit: Eine Chance für neue Abenteuer oder eine Rolle zu viel?

Das „Bezahlte Spielleiten“ ist eine spannende Möglichkeit für alle, die regelmäßig spielen wollen, aber keine/n passende/n DM oder genug Zeit für die Vorbereitung finden. Es ermöglicht neue Erlebnisse und würdigt und entlohnt die Arbeit, die sonst oft im Hintergrund geschieht und als „gegeben“ angenommen wird.

Wie bei nahezu allen Bereichen in der Ausübung eines Hobbys bleibt es Geschmackssache. Für viele -und es werden immer mehr- ist das Konzept ein Segen, für manch andere ein Bruch mit der Tradition.

Was denkt ihr darüber? Wie empfindet ihr unsere Auflistung der Vor- und Nachteile des „bezahlten Spielleitens“?

Würdet ihr gerne einen DM 4 Hire ausprobieren oder bleibt ihr lieber bei der klassischen Hausrunde? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren und bewerbt euch für das nächste DM 4 Hire, um selbst einmal kostenfrei dabei zu sein.

_{Titelfoto by Nika Benedictova on Unsplash}