Toxizität der deutschsprachigen Fantasy- und Sci-Fi-Communities
Nicht nur die Welt als Ganzes ist „unhinged“ und gerät Tag für Tag mehr aus den Fugen. Auch im Kleinen ist dies sichtbar, spürbar. Und für die betroffenen Personen nicht weniger verletzend. Die letzten zwei (+) Jahre haben wir uns trotz vieler Anfeindungen, Shitstorms gegen einzelne Mitglieder und jeder Menge ungerechtfertigter Kritik immer zurück genommen. Damit ist nun Schluss, genug ist genug!
Wir glauben an die Arbeit, die wir hier als Verband unternehmen. Wir investieren unsere Zeit, Geld und Nerven in eine Idee, die vor allem darauf ausgelegt ist, anderen den Weg (ihren jeweiligen eigenen Weg mit allen individuellen Herausforderungen und Hindernissen) einfacher zu gestalten und sie auf diesem zu begleiten.
Aktuelles Beispiel zur Toxizität bezogen auf die „DM 4 Hire“-Reihe des ivfsf e.V.
Dennoch, und jetzt kommen wir zu dem aktuellen Fall, der uns dazu bringt, diesen Artikel zu schreiben, werden wir immer und immer wieder von -oftmals denselben- Personen angefeindet, kleingeredet und geschmäht. Dies jedoch nie mit offenem Visier und direkt im Dialog mit uns als Adressat, sondern mit hass-erfüllten Worten in den Kommentarspalten von Social Media, auf den Profilen unserer Mitglieder oder den Accounts und Kanälen der Personen, die glauben, dort ungehindert ihr Gift verspritzen zu können. Dies alles anstatt mit berechtigter Kritik das Gespräch zu suchen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, zum Wohle der einzelnen Sub-Communities und der Szene im Ganzen.
Nachfolgender Kommentar wurde auf einen Beitrag eines ivfsf e.V.-Mitglieds auf dessen eigener Facebook-Page zum aktuellen DM 4 Hire mit Julian Gassner gepostet:
Ein Mitglied des Vorstandes hat ChatGPT zum hier gezeigten Kommentar nach einem Vorschlag für eine Antwort gefragt. Diese möchten wir euch hier der Vollständigkeit halber nicht vorenthalten:
„Klar, man könnte sich fragen: „Warum soll ich Mitglied in einem Verein werden, der auch seine eigenen Leute unterstützt?“ Aber mal ehrlich: Wer, wenn nicht die Mitglieder, sollte solche Aktionen wie „DM 4 Hire“ möglich machen? Ein Verein ist keine anonyme Service-Zentrale – er lebt von den Menschen, die mit Herzblut, Zeit und Energie dafür sorgen, dass das Hobby wächst und gedeiht. Und ja, dabei profitieren auch die Mitglieder, die aktiv etwas beitragen. Das ist keine Pseudorelevanz, das ist schlicht Engagement.
Kurz gesagt: Es ist absolut sinnvoll, Vereinsmitglieder zu unterstützen, denn sie sind es, die durch ihren Einsatz Projekte wie „DM 4 Hire“ auf die Beine stellen – für uns alle, kostenlos für interessierte Personen und mit Mehrwert. Wer sich wirklich um das Hobby kümmern will, sollte sich lieber konstruktiv einbringen statt sich toxisch im Social Web zu produzieren.“
Bemerkenswert, dass sogar eine AI/KI mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis im Hinblick auf Vereinsstrukturen, Engagement für die Szene/Communities und deren Creator aufbringt als manche lebenden Personen in den Kommentarspalten von Social Media …
Diesen roten Faden könnten wir hier noch eine ganze Weile weiter verfolgen und ein ganzes Netz an Lügen, Spott und Häme aufdecken, in dem sich die Antagonisten und ihre jeweiligen Peers verstrickt haben.
Doch wem würde dies nützen…?
Unsere Haltung zur Toxizität der deutschsprachigen Fantasy- und Sci-Fi-Communities
Stattdessen haben wir das Thema „Toxizität der deutschsprachigen Fantasy- und Sci-Fi-Communities“ wiederholt intern und mit Dritten diskutiert und werden uns daher nicht von diesem Duktus leiten lassen, sondern besser wiederholt zum Gespräch einladen. In nahezu jeder Kommunikation, die von uns ausgeht, ist das Angebot zum Gespräch enthalten:
- Der Vorstand ist per E-Mail unter vorstand@ivfsf.de zu erreichen. Alle Mitglieder des Vorstandes erhalten sämtliche Nachrichten, die über diesen Account eingehen.
- Ein für alle Personen zugänglicher öffentlicher Talk, der sog. OVT oder Offene-Verbands-Talk, findet jeden 3. Montag im Monat statt (hier einige Aufzeichnungen vergangener OVT auf YouTube).
- Gleiches gilt für unsere Themen-Talks (auch hier einige Aufzeichnungen der Themen-Talks auf YouTube), in denen wir von uns als relevant erachtete und oftmals aktuelle Themen mit Nicht-Mitgliedern und Mitgliedern beleuchten und diskutieren.
- In den Beiträgen auf unserer Website oder auf unseren Social-Media-Profilen sind die Kommentare und DMs offen und wir erreichbar.
Eine Einladung zu diesen Veranstaltungen schicken wir vorab per Newsletter (hier abonnieren) raus und kündigen sie auf unserer Website an.
Wenn ihr also etwas zu kritisieren habt, dann kommt dorthin und sprecht mit uns. In der Teil-Öffentlichkeit der Online-Medien: transparent, nachvollziehbar und für alle sichtbar.
Wenn ihr der Ansicht seid, hinterfragen zu müssen, ob ein zu diesem Zweck gegründeter Verein seine Mitglieder bei der Zuteilung von Ressourcen gegenüber Personen, die nicht Mitglied sind, bevorzugen sollte, dann fragt euch doch gleichzeitig, ob ihr den Sinn und Zweck eines Vereins oder Verbands versteht.
Werde Mitglied im ivfsf e.V. und unterstütze unsere Arbeit
Wenn Dich dieser Artikel zum Nachdenken angeregt hat und Du unsere Arbeit unterstützen oder Dich selbst einbringen möchtest, dann ist eine Mitgliedschaft im ivfsf e.V. der beste Weg. Auf der Seite „Mitglied werden“ findest Du unsere Satzung und ein Antragsformular zur Mitgliedschaft.
Wenn ihr uns unterstellen wollt, dass unsere Angebote nicht allen offen stehen oder sich nicht jede Person um unsere Aufmerksamkeit, Unterstützung und die Mitgliedschaft im Verein bewerben kann, dann schaut noch einmal genau hin:
- Eine Mitgliedschaft im ivfsf e.V. kostet regulär 72 Euro im Jahr, deutlich weniger ermäßigt und auf Antrag an den Vorstand ist diese sogar kostenfrei – auch ohne Begründung, denn eine Mitgliedschaft sollte nicht allein von den finanziellen Mittel einer Person abhängig sein.
- In unserer „DM 4 Hire/Bezahlte Spielleitung“-Reihe laden wir explizit dazu ein, sich bei Interesse, selbst eine Runde anbieten zu wollen, bei uns zu melden. Ganz unabhängig davon, ob Du ein Verbands-Mitglied bist oder nicht. Aber natürlich freuen wir uns über jede Person, die sich zu einer Mitgliedschaft entschließt. Und natürlich bieten wir unseren Mitgliedern gegenüber Nicht-Mitgliedern bestimmte Vorteile. Das tut ein Verein gemeinhin.
Die Relevanz unserer Arbeit am Beispiel DM 4 Hire
DM 4 Hire ist auch ein gutes Beispiel – denn hier werden wir auch immer mal wieder im Hinblick auf Relevanz angegangen (siehe Screenshots weiter oben). Von „peinlichen Versuchen, mit einer Pseudorelevanz zu punkten“ wird da gesprochen. Dieser Vorwurf lässt sich nun leicht entkräften und hätte sich auch mit wenig Aufwand von der oder den Person/en vorab überprüfen lassen.
Einige schnelle Anfragen an Google auf einem frisch installierten Rechner ohne jede Nutzerdaten zu „DM 4 Hire“, „Bezahlte Spielleitung“ und „Spielleiter mieten“ sprechen eine sehr deutliche Sprache. Bei mehreren Platzierungen in den TOP10 bei bis zu mehr als 27 Millionen Suchergebnissen zum fraglichen Begriff brauchen wir über eine Relevanz für das Thema im deutschsprachigen Raum auch nicht zu diskutieren. Die Zahlen sprechen hier für sich und sind leicht von jeder Person selbst zu überprüfen.
Um dies auch noch einmal deutlich zu machen und sichtbar darauf hinzuweisen: dieser Artikel ist keine Einzelmeinung des Autors, sondern wurde in Absprache miteinander und mit der ausdrücklichen Zustimmung aller derzeitigen Vorstandsmitglieder (Oliver Berger, Johannes Burghardt, Alexander Kaminsky, Sebastian Konstantin Rapp und Sascha Pogacar) geschrieben und veröffentlicht.
Beitragsbild von Kelly Sikkema auf Unsplash.
Richtig und wichtig!
Ich muss gestehen, dass mich dieser Artikel etwas irritiert hat. Ich hatte den entsprechenden Post auf Facebook gelesen und auch gesehen, wie Chris sehr souverän und konstruktiv darauf reagiert hat. Für mich war das unangemessene Gemosere damit eigentlich abgeschmettert.
Um so erstaunter war ich, jetzt so eine drastische Reaktion zu lesen. Und wenn direkt in der Einleitung so reißerische Formulierungen zu sehen sind wie „Damit ist nun Schluss, genug ist genug!“, dann scheint sich hier ziemlich viel aufgestauter Frust Bahn zu brechen, der sich auf einen einzelnen Platzhalter ergießt.
Ich kann nicht beurteilen, wie die Anfeindungen und Shitstorms gegen den Verein aussehen, dafür stecke ich nicht tief genug drin oder kriege zu wenig mit. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Aktiven häufig solche und schlimmere Kommentare zu sehen bekommen, und das saugt hart. Dennoch habe ich mich gefragt, welchen Eindruck ein solch vehementes Statement auf Außenstehende machen muss, und da wirkt es meiner Meinung nach übertrieben. Der ursprüngliche Kommentar auf FB war patzig formuliert und wenig weitsichtig, keine Frage. Aber ist so ein Gepoltere die richtige Antwort? Insbesondere den KI-Hinweis mit seiner „Sogar ChatGPT sagt, dass du ein dummer Troll bist!“-Aussage und „Google sagt dass das relevant ist, du Lappen!“ empfand ich auf dem Niveau einer Deine-Mudda-Beleidigung. Das wirkt eingeschnappt und schmollig und zudem prätentiös hinsichtlich der wertvollen Arbeit des Vereins.
Natürlich ist es hart, sich unqualifierten Vorwürfen und Anfeindungen ausgesetzt zu sehen, und ich muss in meinem Alltag oft genug selbst die Faust in der Tasche ballen. Aber zu den Guten zu gehören bedeutet eben, sich nicht auf ein destruktives Niveau zu begeben sondern konstruktiv dagegenzuhalten.
Und ganz ganz vielleicht hätte man versuchen können, hinter den Ursprung der Vorwürfe zu blicken und zu verstehen, was dieser Mensch in seiner Gehässigkeit eigentlich sagen wollte…
Jeder darf hier seine Meinung haben und wir können es ohnehin nicht jeder Person recht machen. Gesprächsangebote gab und gibt es zu Hauf, steht auch in dem Artikel. Persönliche Einladungen werden abgelehnt, geäußerte Bitten, das woanders in der Öffentlichkeit zu diskutieren, verneint.
Und ja, solche Themen gibt es massig und damit ist halt Schluss. Wir sind (denn es ist eine einstimmige Aktion des Gesamtvorstands) nicht euer oder jemandes Punchingball. Wir sind gerne für Kritik zu haben, diese kann auf den genannten Wegen geäußert werden. Wer das nicht möchte, vergiftet einfach weiter die existierenden Sub-Communities durch sein oder ihr Verhalten.