Block Forest Bowl – Heiteres Prügeln um Punkte im Schwarzwald

Seit August 23 habe ich das große Vergnügen, in der Blood Bowl Liga Bern (BBLB) mitzuspielen. Dazu findet ihr HIER eine Zusammenfassung [Link zum letzten Artikel]. Seither habe ich da zwar eher gemäßigten Erfolg gehabt (3 Niederlagen und 1 Sieg), aber hatte quer durchs Band absoluten Riesenspaß sowie sportliche und faire Gegner. Man muss bedenken, dass ich das Team des Blutgottes Khorne spiele– Dass es einen Ball gibt, mit dem man punkten muss, halte ich für ein wildes Gerücht.

Am Wochenende des 4.11. fand im Schwarzwald, unweit des Europapark in Rust, der Block Forest Bowl statt, ein zweitägiges Turnier mit insgesamt 6 Partien für jeden der ungefähr 40 Teilnehmer. Als BBLB haben wir beschlossen als Kleingruppe mitzumachen in der Hoffnung, dass mindestens einer von uns irgendeine Trophäe mit nach Hause nehmen kann.

Im Voraus gilt es natürlich ein Team zu erstellen und ich habe mich erneut für meine Children of the Khorne entschieden. Da es ein offizielles Turnier ist, durfte natürlich eine Registrierung bei der NAF (North Amorical Football) [Link: https://www.thenaf.net/] nicht fehlen. Durch die NAF bekommt man eine Seriennummer, sowie eine weltweit gültige Rangliste, die man durch internationale Turnier verbessern kann.

Die Anfänge eines blutjungen Trainers
Die Anfänge eines blutjungen Trainers

Obwohl es erst am Samstag los ging, reisten wir bereits am Freitag in den schönen Schwarzwald für etwas Akklimatisierung und eine Besichtigung der Alpirsbacher Klosterbrauerei, gefolgt von guter, deutscher hausmännischer Kost am Mittag und Spare Ribs à discrétion im Silver Lake Saloon des Europaparks. So lässt’s sich leben!

„Wir befinden uns nun im alten Brauhaus.“

Am Samstagmorgen war es dann soweit. Wir trafen ein, quatschten zum Teil mit Leuten, die man schon von anderen Turnieren kannte oder lernte neue kennen, um sich über Taktiken und die sich stetig verändernde Meta auszutauschen. Leute aus Frankreich, Deutschland, Schweiz, England und sogar Amerika hatten sich hier eingefunden, um das heilige Blood Bowl Feld mit Touchdowns oder den gebrochenen Knochen des gegnerischen Teams zu weihen.

Let’s get ready to rumble!

Nachdem sicher gestellt wurde, dass alle angemeldeten Spieler auch da waren, wurde eine speziell dafür entwickelte Software benutzt, um nach dem sogenannten Schweizer System [Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_System] eine Zuteilung zu erstellen. Als Geschenk für mein erstes NAF-Turnier, bekam ich noch einen Coin und offizielle Würfel geschenkt.

Besser als jede Lootbox

Kleine Anmerkung: Anders als in einer Liga, in der man mit einem Rookie-Team anfängt und sich Spieler aufleveln oder dauerhaft verletzen können, spielt man in Turnieren mit einem Team, das bereits Erfahrung und Gold bekommen hat. Es werden keine dauerhaften Effekte von Spiel zu Spiel weitergetragen und man hat immer nur genau dieses eine Zusammensetzung.

Tag 1

Spiel 1: gegen Imperialen Adel

Für mich als Khorne-Spieler ein absolutes Hass-Team. Die meisten meiner Spieler haben die Fähigkeit Frenzy, welche sie in einem absoluten Kampfrausch versetzt und den Gegner mehrfach angreifen und nachsetzen lassen. Der Großteil der Imperial Nobility besitzen Konter-Fähigkeiten dazu, was dazu führt, dass ich meinen Trumpf die meiste Zeit nicht gebrauchen kann. Kombiniert man das damit, dass ich im ersten Spiel aus Versehen zu wenig Spieler auf dem Feld aufstellte und einen Gegner hatte, der absolute Spitzenklasse war, wundert das nicht, dass es in einem 0:4 endete. Ich ging geschlagen, aber motiviert vom Feld.

Farbige Ringe zeigen gekaufte Fähigkeiten an

Spiel 2: gegen Khorne

Endlich! Blut für den Blutgott, Schädel für seinen Thron! Ein Gegner, der die Feinheiten dieses edlen Sportes genau so wertschätzte wie ich. Die Spieler trabten auf das Feld mit kaum unterdrückter Raserei und der Schiri konnte nichts tun, außer aus sicherer Entfernung das Spiel anzupfeifen und in Deckung zu springen, bevor die brüllenden Wahnsinnigen in Plattenpanzer aufeinanderprallten und ein absolutes Chaos ausbrach! Es wurde geprügelt, gefoult (Ehrensache in Blood Bowl) und Gegenspieler ins Publikum geworfen, wo sie von den Fans förmlich in Stücke gerissen wurden. Irgendwann war das Spiel vorbei und ohne es genau zu verstehen wie, hatten beide Teams einen Punkte gemacht. 1:1 Unentschieden.

Spiel 3: gegen Halblinge

Die Children of the Khorne rieben sich in kaum versteckter Blutlust schon die Hände, als die kleinen Halblinge aufs Feld wuselten. Die Winzlinge sollten keine Gefahr darstellen und einfach in den Boden gestampft werden! Die Vorfreude wurde jedoch etwas gedämpft, als mit einem Röhren zwei Baummenschen erschienen! Die Baummenschen zählen zu den stärksten Spielern von Blood Bowl, die auch dazu neigen Halblinge in der Gegend herum zu schmeißen und so Touchdowns zu erzielen, falls diese auch noch den Ball tragen. Glücklicherweise sind sie langsam. So langsam, dass beide wortwörtlich Wurzeln schlugen und sich nicht mehr bewegen konnten. Den Rest des Spiels verbrachten die Children of Khorne damit, aus der Reichweite der Bäume zu bleiben und Halblinge zu verprügeln. Ein stolzes 1:0 für den Blutgott.

Die Halblinge suchen Schutz vor den muskelbepackten Barbaren im Schatten der Bäume

Nach 3 mal 2.5 Stunden Spiel waren alle relativ platt, aber man ließ es sich nicht nehmen, noch mit über 30 Leuten zum lokalen Griechen zu gehen und sich den Bauch vollzuschlagen. Dann gings ab ins Hotel, um sich für den nächsten Tag auszuruhen.

Tag 2

Trotz der Frühe fanden sich alle rechtzeitig ein und konnten es kaum erwarten, sich erneut zu behaupten.

Spiel 4: gegen Zwerge

Wie gegen die Halblinge hatten die Khornespieler große Freude, als sie die kleinen Gegner sahen. Zwerge gelten zwar als unglaublich zäh, aber mit genügend Gewalt tritt man noch jede Rüstung ein. Doch mit einem Trumpf hatten sie nicht gerechnet: die berüchtigte Todeswalze! Dieses Monstrum aus Stahl, Rasenmäher und betrunkenem Zwergenpilot gilt eigentlich als illegale Waffe, doch der Schiedsrichter (im Spiel, nicht die echten Judges), welcher vorher von einem bärtigen Unbekannten eine doch recht große Spende bekommen hatte, schaffte es irgendwie nicht zu verhindern, dass die Zwerge ein nicht erlaubtes Objekt aufstellten. Trotz der Bedrohung war es ein spannendes Hin und Her. Irgendwann entschied sich der Schiri doch dazu, die Todeswalze vom Feld zu stellen, was aber leider zu spät geschah und so ein 1:2 für die Zwerge garantierte.

Wenige Sekunden vor einem schrecklichen Unfall

Spiel 5: gegen Oger

Eigentlich sollten Oger die perfekten Blood Bowl Spieler sein: Sie sind gross, muskulös, fast nicht umzuhauen und können mit ihrer Faust alles brechen von Knochen über Rüstung bis hin zur Hoffnung, jemals gewinnen zu können. Leider sind sie auch phänomenal blöd und neigen oft dazu, während des Spiels nur dumm rumzustehen und ihre Zehen zu zählen («Eins, zwei, viele»). Die Snotlinge, winzige Verwandte der Goblins, wuseln ihnen zwischen den Beinen hindurch und hoffen in die Endzone geworfen zu werden. Das Match war brutal: Wo auch immer die Oger zuschlugen, flogen die Khornespieler um, aber durch etwas Glück schalteten sie keinen der meinen aus und waren im richtigen Moment von ihrer Blödheit betroffen, sodass ein einzelner meiner Tiermenschen es schaffte, einen Touchdown zu erzielen. 1:0 für Khorne!

Irgendjemand muss ja die großen, bösen Oger ablenken.

Spiel 6: gegen Vampire

Als neuestes Team herrscht unter den Blood Bowl Spielern noch eine gewisse Unsicherheit, wie man gegen sie spielen sollte. Sie sind schnell, stark und mit ihren hypnotischen Blick sind sie in der Lage in Schlüsselmomenten wichtige Spieler paralysiert da stehen zu lassen. Meine einzige Hoffnung besteht in ihrer Blutlust: Ab und zu überkommt ein Vampir den Durst, bei dem sie menschliche Diener, die als Mitspieler fungieren, beißen und aussaugen müssen. Obwohl mein Gegner relativ viel Würfelpech hat, brillieren die Untoten mit ihrem absoluten Tempo und übernatürlichen Fähigkeiten. 0:1 für die Vampire.

Mitspieler und Snacks in einem

Am Schluss berechnet die Software den Gewinner und es werden Trophäen verteilt. Natürlich bekommt der Erstplatzierte eine, aber Leute wie der Besitzer des am besten bemalten Teams, etc. gehen nicht leer aus. Trostpreise wie für denjenigen, der am meisten Doppel-Einsen gewürfelt hat, dürfen auch nicht fehlen. Mit stolzer Brust kann ich verkünden, den Preis des «best Newcomer» abgesahnt zu haben, welcher denjenigen verliehen wird, die zum ersten Mal an einem NAF-Turnier teilnehmen und von diesen Leuten am besten abgeschnitten hat.

Eine erschöpfte, aber zufriedene BBLB.

Mein Dank geht an die Orga des Turniers, die zum ersten Mal einen solchen Event durchgezogen haben und uns nicht nur mit Sandwich-Bretzeln verpflegt, sondern auch sonst super betreut haben! Auch danke an die BBLB [Link: http://bblb.ch/], ihr Jungs seid die Besten. Merci für das schöne Wochenende! S’next mou gärn wider!

Mit Platz 28 von 41 bin ich absolut zufrieden und freue mich bereits auf das nächste Tournament. Ich hatte durchgehend ehrenhafte Gegner, mit denen es viel zu lachen gab und ich feuerte sie natürlich an, meine Spieler in die K.O.-Box zu prügeln. Schließlich gibt es für Khorne nur eine Regel: Das Blut muss fließen, egal wem es gehört.

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