Fantasy Basel 2023 – Rückblick eines Teilnehmers

Seit einigen Jahren findet die größte Con der Schweiz in Basel statt und zieht jedes Mal mehr Besucher an, doch wie war die Erfahrung für Teilnehmer?

Vom 18. bis 20. Mai (zeitgleich mit der MetropolCon in Berlin) war das 2er Tram vom Bahnhof Basel bis zur Haltestelle Messeplatz bis zum Bersten gefüllt mit farbenfrohen Gestalten. Egal ob es diverse Darth Vader und Mandos waren oder Mangafiguren mit mannshohen Waffen aus Schaumstoff, ein Blickfang waren sie allemal.

Offiziell betitelt sich die Fantasy Basel als «Festival für Film-, Game, Comic, und Cosplayfans» und wurde diesem Titel auch gerecht. Über 70’000 Besucher drängten sich auf mehreren Stockwerken auf 77’000 Quadratmetern und suchten sich ihren Weg an den Ständen und Menschenmengen vorbei.

Fantasy Basel 2023

Die Grösse und die Vielfalt war durchaus sehenswert – Wenn sich nicht ausschliesslich für einen Bereich interessierte, brauchte man mehr als einen Tag, um das Gesamtangebot auf sich wirken zu lassen. Dazu kamen verschiedene Workshops und Vorträge, die es auch durchaus zu jonglieren gab.

Ein kleines Lichtchen am Sternenhimmel

Ich hatte mich als freischaffender Autor angemeldet, um meine Bücherreihe zu promoten, Kontakte zu knüpfen und meine Romane an Fantasy-Interessierte (und davon gab es dort ja reichlich) zu verkaufen. Der Anmeldeprozess war effizient und angenehm: Eine Anfrage per Mail reichte, ob es dann im Autorenbereich noch Platz habe, und schnell kam als Antwort das Anmeldeformular mit übersichtlichen Details.

Dieses war schnell ausgefüllt und nachdem der Betrag überwiesen worden war, kam der Vertrag. Je nach Angebot (wie viel Mobiliar und Platz ich für den Stand brauchen würde) kostete es zwischen 150 und knapp 400 Franken, was aus meiner Sicht ein angemessener Preis war, wenn man damit rechnete, noch Sachen zu verkaufen und an der meistbesuchten Con des Landes sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Antworten auf eventuelle Fragen oder Unklarheiten wurden effizient und innerhalb weniger Stunden zurückgeschrieben, also kann ich aus meiner Erfahrung heraus viel Positives über die Organisation und Ausstellerbetreuung berichten.

Reto Buchmann auf der Fantasy Basel 2023
Reto Buchmann auf der Fantasy Basel 2023

Zufälligerweise war mein Stand genau gegenüber dem Ort, wo Markus Heitz (die Zwerge) zu gewissen Zeiten ein Meet-n-Greet veranstaltete, was natürlich für mich als langjährigen Fan auch eine schöne Erfahrung war. Ich habe ihn als sehr angenehmen und interessierten Gesprächspartner erlebt, der es sich nicht zu schade war mit «kleinen Fischen» einige Worte zu wechseln.

Völkerwanderung

Um ehrlich zu sein habe ich von der eigentlichen Fantasy Basel viel weniger gesehen, als ich wollte. Während dreier Tage war ich gut und gern je 9 Stunden am Stand und konnte nur hie und da eine halbe Stunde entbehren, um die Con selbst zu erkunden. Der konstante Strom von Besuchern, die man anzusprechen und in ein Verkaufsgespräch zu verwickeln hatte, war für einen Erstling wie mich zwar eine sehr euphorische Erfahrung, aber auch eine, die mich am Ende des Tages sofort ins Bett fallen ließ.

Sich mit neuen Leuten austauschen und gegenseitig Tipps bei anderen Autoren und Con-Gängern erholen ist eine Erfahrung, die ich jedem nur raten kann zu machen, da es da draussen unglaublich viele Leute gibt, die bereit sind ihr eigenes Wissen zu teilen und ich habe mir schon eine Liste machen können von Sachen, die ich für die nächste Con in Angriff nehmen möchte.

Was ich auf meinen einzelnen Gängen durch die Fantasy Basel wirklich positiv beeindruckt hatte, war die unglaubliche Vielfalt, die es gab. Von Asterix über Halo, obskuren Mangas, Tattoos, Airsoft und League of Legends, war es sehr schwierig etwas zu finden, das einen nicht interessierte. Die Essensstände hatten auch reichlich unterschiedliche Angebote, wobei es für mich einen etwas teuren Eindruck machte – selbst für Schweizer Preise. Es ist ja ein allbekanntes Problem, dass gerade kulinarische Exkurse an Cons dem Besucher eher tief in die Tasche greifen, aber ich fand es trotzdem schade, da gerade eine solche Vielfalt einen zum Probieren anregen sollte, aber aufgrund der bisweilen stattlichen Beträge, die selbst für ein einfaches Nudelgericht verlangt wurden, schreckt das meiner Meinung nach eher davon ab.

Spielleiten 101 – oder wie kann ich meine Spielenden schnell erledigen

Wenn ich nicht damit beschäftigt war, Leuten ein Ohr wegen meinen Roman abzukauen, hatte ich einen 40 minütigen Time-Slot jeweils über den Mittag, um Leuten, die sich für Pen and Paper interessierten, einen Vortrag zu halten über das Thema Spielleiten leicht gemacht, in denen ich tief in meine 25jährige Erfahrungskiste greifen konnte und erste Schritte, gewisse Dos and Don’ts oder das Vorgehen erklären konnte, wie man den genau einen Dungeon erschaffen kann.

Meine größte Angst war natürlich, dass sich niemand dafür interessieren würde, doch diese stellte sich als unbegründet heraus, als alle drei Auftritte bis zum Platzen besetzt waren. Viele interessante Gespräche sind daraus entstanden, welche anschließend am Bücherstand weitergeführt wurden und dies hat sehr wahrscheinlich dazu beigetragen, dass ich nach der Con für einige Tage keine Stimme mehr hatte.

Abschliessend möchte ich alle jene ermutigen, welche sich nicht trauen, selbst bei einer Con auszustellen. Ihr könnt nur gewinnen und Erfahrungen sammeln. Ich jedenfalls habe wie bereits erwähnt überaus positives von der Fantasy Basel zu berichten und hoffe, dass dieser Bericht einige Leute dazu bewegt, sich und ihr Werk auch einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren.

See you next year!

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