MetropolCon 2023 in Berlin – ein Recap
Um die MetropolCon, eine neue Phantastik-Con in Berlin, zu unterstützen, sind wir 2022 als Interessenverband Fantasy und Science Fiction e.V. beim L.O.K.I. e.V. Fördermitglied geworden. Dies geschah im Einklang mit unseren Zielen und um den L.O.K.I. e.V. bei seinem Vorhaben zu unterstützen, die MetrolopCon auszurichten.
Ziel der MetropolCon sollte dabei sein, alle Genres und Medien der Phantastik zu verbinden und die Sichtbarkeit dieser besonders auch im politischen Herzen der Republik zu stärken. Die Durchführung der Veranstaltung zielte zudem auf die Ausrichtung der EuroCon 2026 in Berlin ab. Ein hehres und mutiges Ziel, zu dessen Erreichung wir unsere Unterstützung leisten wollten.
Nun hat die erste MetropolCon vom 18.05. bis 20.5.2023 stattgefunden und wir waren als Aussteller die vollen drei Tage dabei. Dieser Blogpost gibt primär die Eindrücke unseres Mitglieds Sascha Pogacar wieder und wurde vor Veröffentlichung im Vorstand diskutiert.
Die Location – Das Silent Green Kulturquartier
Die MetropolCon fand im ehemaligen Krematorium im Stadtteil Wedding, dem Silent Green Kulturquartier statt.
Die Location ist gut ausgestattet und verfügt über schöne Räumlichkeiten:
- eine große Kuppelhalle mit Bühne
- mehrere Ateliers unterschiedlicher Größe für Workshops und Vorträge
- eine große Betonhalle für die Aussteller und einen schönen
- großen Außenbereich mit zahlreichen Cateringangeboten
Das Wetter war hervorragend und die leider zu wenigen Besucher*innen tummelten sich gerne in dem Außenbereich, den Vorträgen, Panels und Workshops.
Im Ausstellerbereich, der Betonhalle unter der Erde, verbrachten wir mit den anderen Ausstellern die Zeit fast unter uns. Viele Besucher*innen fanden ihren Weg nicht nach unten in die sonnenferne Dunkelheit der ehemaligen Kühlhalle des Krematoriums.
Unser kleiner aber feiner Stand war abermals (siehe Bericht von der Andere-Welten-Con) direkt neben dem unseres Mitglieds Dr. Heiner Wolf. Heiner ist der Ideengeber und Autor hinter Galactic Developments. Dieses Projekt hat er erneut großartig präsentiert und war sogar als Teilnehmender in einem Panel vertreten.
Danke gebührt auch einem Mitglied: Carsten Hopf, dem Kopf hinter https://www.vorsicht-feuerball.de. Seine Tochter Lisa und er unterstützen mich fulminant beim Standdienst. Vielen Dank dafür!
Das Programm der MetropolCon
Das Programm der MetropolCon (PDF) war vielfältig, abwechslungsreich und voll mit unterschiedlichen Themen, die sich rund um das Thema Phantastik im weitesten Sinne rankten. In bis zu sieben parallelen Tracks fanden Vorträge, Lesungen, Workshops, Panels statt.
Neben den inhaltlichen Beiträgen gab es auch:
- Konzerte und die Mitgliederversammlungen
- des Science Fiction Club Deutschland e.V.,
- des PAN Phantastik Autor*innen Netzwerk e.V. und
- die Verleihung des Kurd Laßwitz-Preises
Leider wurden die einzelnen Programmpunkte nicht aufgezeichnet oder dokumentiert und somit war es unumgänglich, einen Großteil wegen der Überschneidungen zu verpassen. Auch der Nachwelt, die zur MetropolCon nicht dabei sein konnte, stehen die Inhalte nicht zur Verfügung.
Mangelnde Diversität auf der MetropolCon
Auffallend war, dass neben den recht wenigen Besucher*innen einige Themen und Bereiche der Phantastik kaum oder gar nicht vertreten waren. Familien mit Kindern, buntere und auch jüngere Menschen z.B. aus den Bereichen LARP und Cosplay waren eher eine zufällige Ausnahme und Erzähl-, Rollen-, Brettspiele, Comics und Gaming waren auch eher Randerscheinungen.
Da bin ich von anderen Cons ein vielfältigeres Spektrum gewohnt und ich bin auch nicht der einzige, dem das aufgefallen ist. Hierzu sei unsere Aufzeichnung des OVT vom 25.05. (MetropolCon Recap) empfohlen: https://www.youtube.com/watch?v=0gIGBRvncR0
Update: Einige unserer Kritikpunkte werden auch von anderen Besucher*innen in deren Nachbetrachtung aufgegriffen, so z.B. bei den „Fragmentansichten„.
Auf Instagram haben wir zudem einige Fotos der MetropolCon veröffentlicht, hier vor allem die doch recht unterschiedlichen T-Shirts der Teilnehmenden (mit deren Einverständnis, natürlich): https://www.instagram.com/p/CsdspcGNSjU/
Im Vorfeld der MetropolCon war die Kommunikation mit dem Orga-Team etwas schwierig. Wir als ivfsf e.V. wollten mehr kommunizieren, uns mehr einbringen und auch selber mehr Programm machen. Allerdings schien das Orga-Team zu sehr damit beschäftigt zu sein die MetropolCon organisiert zu bekommen. Das ist besonders bei einer ersten großen eigenen Veranstaltung nicht verwunderlich und auch verständlich, da so viel neu aufgebaut und das erste Mal gemacht werden muss. Dennoch hätten wir gerne mehr zur MetropolCon beigetragen.
Dass die nächste MetropolCon erst die offizielle EuroCon 2026 sein soll, empfinden wir als einen Fehler. Bis 2026 könnten zahlreiche neue Erfahrungen gemacht werden und die jetzt aufgebauten „Strukturen des ersten Males“ könnten sich mehr einschleifen. Auch hätten andere und unterschiedlichere Inhalte mit eingebracht werden können.
Wenn der L.O.K.I. e.V. jetzt bis 2026 die Hände in den Schoß legt, muss wieder alles von Neuem mühsam aufgebaut werden. Persönlich glaube ich, dass Silent Green als Location mit seinem integrierten Cateringangebot, obwohl durchweg gut, ist viel zu teuer und für eine gut besuchte Con zu klein.
Dank an die ORGA und Ausblick
Auch wenn wir hier einige Punkte benennen, die gerade für uns als Fördernder und Ausstellender auf der MetropolCon suboptimal waren, so hatte ich selbst die Möglichkeit, einige alte und neue Bekannte treffen. Ich hatte viele gute Gespräche mit den anwesenden Personen und als Veranstaltung hat die erste MetropolCon mir durchaus großen Spaß gemacht.
Es haben auch Gespräche stattgefunden, denen neue Aktivitäten folgen werden. Seid gespannt, was dieses und die nächsten Jahre im ivfsf e.V. da auf euch zukommen wird.
In diesem Sinne: Danke liebes L.O.K.I. e.V.- Team, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt, die MetropolCon aus dem Boden zu stampfen. Lasst uns weiter gemeinsam daran arbeiten, dass die nächste MetropolCon noch besser wird.
Ich freue mich drauf.
Der Vorstand des ivfsf e.V. hat gemeinsam eine E-Mail an die Orga der MetropolCon abgestimmt, um offenen Fragen und einer möglichen weiteren Zusammenarbeit nachzugehen. Diese E-Mail und die erwarteten Antworten werden wir in einem weiteren Blogpost zu gegebener Zeit veröffentlichen.